20. Oktober 2023
Die wahre Geschichte von RISEUP
Im Mai 2022 wurde eine Idee geboren. RISEUP sollte das Bildungssystem revolutionieren. Doch daraus wurde nichts. In diesem Artikel möchte ich erzählen, was wirklich passiert ist und wie es mit RISEUP weiter geht.

Der Fall von RISEUP

TikTok im Mai 2022. Ich teilte ein Video, in dem ich meine Vision von einem modernen Bildungssystem vorstellte. Keine Noten, faire Lehrer, Freiheit beim Lernen und Inhalte, die wirklich etwas fürs Leben bringen. All das und viel mehr sollte durch eine einzige App erreicht werden. In kürzester Zeit gewann ich über 30 Menschen, die mir freiwillig unter die Arme greifen wollten. Ich wurde ins Fernsehen eingeladen, um über meine Idee zu sprechen und baute auf TikTok in kürzester Zeit eine Followerschaft von 30.000 Menschen auf.

2022 war für mich eines der krassesten Jahre. Ein Jahr voller Fortschritte. Aber auch voller Fehler, Überforderung, Planlosigkeit und Scheitern. Denn auf der einen und vor allem veröffentlichten Seite, baute ich Follower auf, hatte unglaubliche Unterstützung und eine Idee mit riesigem Potenzial. Auf der anderen Seite stand meine Firma, die ich mit 17 Jahren gegründet hatte, kurz vor der Insolvenz. Ich verdiente kein Geld. Ich hatte Probleme, Rechnungen zu bezahlen und wusste nicht mehr, wie es weiter gehen soll.

RISEUP war eine Idee, mit der ich kurzfristig kein Geld verdienen konnte. Zu groß und zu langfristig war die Vision von Anfang an gedacht. Das Geschäftsmodell basierte darauf, dass möglichst große Firmen die Kosten der Plattform tragen würden. Doch an diese ohne eine Plattform zu kommen, war und ist bis heute unmöglich.

Und genau das war der erste große Fehler. Ich steckte meinen gesamten Aufwand in RISEUP. Ohne einen Plan zu haben, wie ich mich selbst und die hohen Kosten finanzieren sollte, die ich natürlich zusätzlich zu den Kosten von RISEUP tragen musste.

Für euch mal zum Überblick: Ich habe pro Monat ca. 2000€ mit meinem Business (Websites, Beratung, etc.) verdient. Meine Kosten betrugen dabei insgesamt ca. 1600€ pro Monat. Nachdem ich meinen Fokus auf RISEUP gesetzt hatte, sanken meine Einnahmen auf ca. 200€ bis 500€ im Monat. Die Kosten blieben. Das lange durchzuhalten, war nicht möglich.

Der zweite große Fehler war meine fehlerhafte Führung des RISEUP Teams. Natürlich wollte jeder das Projekt mitgestalten. Jeder hatte Ideen. Jeder eine andere Arbeitsweise. Und ich hatte keine Ahnung, wie man all das unter einen Hut bekommen sollte. Also habe ich alle auf ihre Weise machen lassen. Unser ITler erschuf ein System, welches bei Umsetzung mehrere tausend Euro gekostet hätte. Monatlich also mehr Geld, als ich zu diesem Zeitpunkt überhaupt hatte. Unsere Designer gestalteten das Logo und das Corporate Design völlig neu, sodass die von mir erstellte Website sowie alles, was bis dahin an Content erstellt worden war, völlig überflüssig und obsolet wurde. Unser Vertriebler gab an, ein großes Netzwerk zu besitzen und Kontakte zu Google und anderen großen Playern zu haben. Leider war das nicht der Fall. Zumindest  nach dem, was ich bis heute beobachten konnte.

Allgemein waren wir mehr mit den Grundlagen, der Planung und dem Sammeln von Ideen als mit der wirklichen Umsetzung beschäftigt. Doch ohne Umsetzung kein Investor, kein Kredit, keine Finanzierung. Parallel verlor ich jeden Tag Geld. Geld, was nicht wieder reinkam.

Nur um das nochmal klarzustellen. Für alle genannten Punkte, übernehme ich die volle Verantwortung. Es wäre meine Aufgabe gewesen, meinem Designteam klare Anweisungen zu geben. Meinem ITler zu sagen, dass sein System zu teuer wird. Und allgemein das Team besser zu führen und eine klare Richtung vorzugeben. RISEUP war nie als Community Projekt gedacht. Doch leider war ich zu dem Zeitpunkt nicht stark genug, um klar “nein“ sagen zu können.

Es musste sich etwas ändern

Nachdem ich erfuhr, dass mehrere Rechnungen in einer Gesamthöhe von fast 6000€ auf mich zukommen würden, traf ich eine schwere aber für mich wichtige und vor allem alles verändernde Entscheidung.

RISEUP musste warten. So lange, bis ich wieder genug Geld zusammengespart hatte, um mir die Arbeit an RISEUP wirklich leisten zu können. Diese Entscheidung habe ich vor einem Jahr getroffen und seitdem ist extrem viel passiert.

Zuerst kommunizierte ich dem Team meine Entscheidung. Ich fuhr die Arbeit bei RISEUP auf ein Minimum herunter. Dadurch, dass ich mich mehr und mehr aus der Arbeit rauszog, stiegen auch die anderen Teammitglieder einer nach dem anderen aus. Ich wurde, teils zurecht, stark kritisiert, dass ich die Idee gehyped und dann liegen gelassen hätte. Viele nahmen meine Ambitionen, egal ob zu RISEUP oder einem anderen Thema, nicht mehr Ernst. Ich wurde als “Abbrecher” und “jemand, der eh nichts durchzieht” bezeichnet.

Parallel dazu fing ich an, Vertrieb für meine Agentur zu machen. Ich verkaufte Websites, Social Media Beratung, Content Erstellung, Videoschnitt und bot alles an, um irgendwie Geld zu verdienen. Ich bewarb mich bei Firmen als Angestellter und tat quasi alles, um irgendwie die Kosten, die sich aufgebaut hatten, bezahlen zu können.

Dazu kam, dass einige meiner größeren Kunden durch die Arbeit bei RISEUP die Zusammenarbeit verständlicherweise beendet hatten und mir so der Grundumsatz vollständig abhanden gekommen war. Neue Kunden bezahlten mich nicht sofort, hielten das Geld zurück und brachen feste Verträge in dem Wissen, dass ich keine Mittel hatte, um dagegen klagen zu können.

Nach mehreren Monaten waren meine Ersparnisse komplett aufgebraucht. Ich verkaufte alle Cryptos und Aktien, die ich noch irgendwo liegen hatte, um die anfallenden Kosten irgendwie zu decken. Irgendwann kam der Punkt, an dem ich auf mehreren Konten im Minus war und ich nur noch darauf hoffen konnte, dass meine Arbeit sich endlich irgendwie auszahlen würde. Doch es sah nicht danach aus.

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Der Umschwung

Nach Monaten des Zitterns, des Scheiterns, des Fehler Machens und auf Einnahmen Hoffens, kam endlich die große Rettung. Ich fing an mit einem Coach aus meinem Netzwerk zusammenzuarbeiten. Videoschnitt. Nichts großartiges. Ein paar hundert Euro im Monat. Doch sie empfahl mich an einen ihrer Kontakte weiter, der grade auf der Suche nach einem Allrounder war, der Lust hatte ihm beim Aufbau seines Startups zu helfen. Ein Job, der wie für mich gemacht war.

Nach einem kurzen Bewerbungsgespräch startete die Zusammenarbeit. Meine Aufgabe war alles zu tun, was das Team der drei Gründer von mir und meinen Fähigkeiten verlangte. Videoschnitt, Einplanen von Content, Social Media Beratung, Content Produktion, Erstellung von Funnel-Systemen, Landingpages und einiges mehr. Der Fokus lag auf der Morning Show. Einem Content Format, welches über 500 Menschen jeden Morgen in den Tag begleitet.

Diese Zusammenarbeit wurde mit einer Pauschale von 2000€ pro Monat vergütet. Das Problem. Es gab keine klare Aufgabenstruktur. Ich war ständig abrufbar, stand extrem unter selbst gemachtem Stress. Das zeigte sich nach ca. zwei Monaten auch in meiner Arbeit. Die Angst diesen einen Auftrag (mein einziger zu dem Zeitpunkt) zu verlieren, lähmte mich so stark, dass meine Arbeit oft nur „okay“, statt „wirklich gut“ war.

Trotzdem verdiente ich in den zwei Monaten genug, um meine Schulden zu bezahlen und wieder einen kleinen Teil des Geldes beiseite zu legen. Dieser Erfolg beflügelte mich und führte leider direkt zum nächsten Fehler. Ich plante meinen Umzug. Nicht weil ich aus meiner Wohnung raus musste. Sondern einfach, weil ich mich nicht mehr in meiner Wohnung wohl fühlte.

Aus der heutigen Sicht, hätte es keinen schlechteren Zeitpunkt geben können, um über einen Umzug nachzudenken. Aber ich hatte zu diesem Zeitpunkt noch nie die Erfahrung vom Geld Verdienen und Sparen gemacht. Glücklicherweise war die von mir gewählte Wohnung doch zu teuer, sodass ich es mir einfach nicht leisten konnte, sie zu mieten. Ich beschloss daraufhin zumindest neue Möbel für meine aktuelle Wohnung zu kaufen, um mich dort wieder wohl zu fühlen. Das war wahrscheinlich eine der besten Entscheidungen, die ich in den fünf Jahren getroffen habe.

Über Weihnachten 2022 wurde die Zusammenarbeit mit dem Startup verändert. Ich würde für 400€ im Monat nur noch für die Morning Show verantwortlich sein. Diese Veränderung führte dazu, dass ich deutlich mehr Zeit hatte, einen großen Teil meiner monatlichen Kosten decken konnte und mir neue Gedanken machen konnte, wie ich meinen Weg weiter bestreiten würde. 

Veränderung im Mindset

Über Neujahr und die ersten Monate des Jahres 2023 veränderte sich etwas entscheidendes in meinem Mindset. Ich wurde von einem Startup Gründer, einem Träumer, von jemandem der auf das Geld von Investoren zählte zu einem „Unternehmer“. Einem Menschen, der Systeme baut, um damit Geld zu verdienen. Der Fokus lag nun nicht mehr auf der neuen, weltverändernden Idee. Vielmehr suchte ich möglichst smarte Wege, um Geld zu verdienen.  

Meine erste Idee zu einem solchen Weg kam mir im Januar 2023. Ich dachte darüber nach, statt Kunden für andere Firmen, lieber gute Mitarbeiter zu gewinnen. Inspiriert von unserem Uni-Thema, Employer Branding, versuchte ich nun Kunden zu gewinnen, die mit mir zusammen ihre Arbeitgebermarke verbessern wollten. Spoiler: Ich habe bis heute keinen Kunden dafür gewonnen. Parallel dazu tat ich jedoch etwas, was meine Karriere extrem voran brachte. Ich reduzierte meine Ausgaben radikal.

Die erste große Ausgabe war mein Auto. Die Konsequenz: 400€ mehr pro Monat. Außerdem beendete ich alle Software Abos, die ich nicht unbedingt brauchte. Auch hier konnte ich nochmal 200€ im Monat sparen. Nach zwei Monaten bezahlte ich meine Hardware Finanzierungen aus, sodass meine monatlichen Ausgaben von weit mehr als 1000€ auf knapp 400€ inklusive Steuerberatung reduziert werden konnten.

Durch diese Reduzierung meiner Ausgaben, konnte ich mich mit dem Morning Show Auftrag vom bereits erwähnten Startup komplett finanzieren. Ein riesiger Erfolg für mich, da ich sonst immer von einmaligen und nicht wiederkehrenden Aufträgen abhängig war.

Doch trotzdem wollte ich ein System schaffen, mit dem ich Geld verdienen und mehr „am Unternehmen“ und weniger „im Unternehmen“ arbeiten konnte. Die nächste Idee, nach der Employer Branding und New Work Agentur (die ja garnicht funktioniert hatte), war, mich wieder auf meine Wurzeln zu konzentrieren. Webdesign, Social Media Marketing, Content Produktion. All das sollte dann aber nicht von mir, sondern von einem klar strukturierten Team umgesetzt werden. Designer, Cutter, Webentwickler, Berater. Ein Team aus Experten sollten mich und meine Agentur als Freelancer unterstützen. Das funktionierte ganz gut.

Ich akquirierte einen Kunden und gab die Arbeit an mein Team ab. Ich bezahlte mein Team nach Stunden. Auch die Kundenprojekte wurden per Stundensatz abgerechnet. Die Marge pro Stunde lag dabei bei ca. 65€. Allerdings bahnte sich hier das nächste Problem an. Denn die Kunden, die ich akquirierte, konnten oder wollten oft einfach nicht zahlen.

Der Weg zum Geld

Was macht man, wenn ein Kunde nicht zahlt? Man schickt zwei Mahnungen und dann ab zum Inkasso. Was mache ich, wenn ein Kunde nicht zahlt? Ich warte, rede ihm gut zu, versuche ihn zu überzeugen, warte weiter und am Ende bekomme ich gar nichts. Kein Geld. Nur Kosten für das Team.

Das musste sich ändern. Ich war zwar nun nicht mehr finanziell davon abhängig, Aufträge zu bekommen oder dass ein bestimmter Kunde auch wirklich zahlt. Trotzdem war und ist es extrem nervig, wenn man gute Arbeit macht, ein Kunde zufrieden ist und sich aber dann nicht mehr bei mir meldet, wenn es um die Rechnung geht. Also suchte ich mir ein gutes Inkasso-Unternehmen, die sich mit den Kunden rumschlugen bis dann tatsächlich der erste Kunde nach über einem Jahr Warten, seine Rechnung in Höhe von mittlerweile 2.000€ an mich bezahlte.

Ich habe bis heute immer noch 13.000€ ausstehende Rechnungen, von denen ein Großteil über das Inkasso eingetrieben werden muss. Da das Inkasso 5% Provision nimmt, kostet mich das Eintreiben meiner Rechnungen ca. 500€, die ich nicht wieder bekomme. Diese Kosten sind so mega unnötig und es ärgert mich extrem, dass so viele Unternehmen junge Freelancer und Startups einfach ausnutzen und so deren Existenz gefährden.

Doch natürlich gibt es auch coole Kunden. Meine Steuerberatung buchte mich, um ihr bei der Mitarbeiterakquise zu helfen. Wir konnte innerhalb eines Monats und für ca. 1.000€ eine neue Mitarbeiterin über Facebook Ads für sie finden. Ich durfte einen Videoschnitt-Auftrag für das bereits mehrfach erwähnte Startup übernehmen und durfte ein paar Gründer auf ihrem Weg in die Selbstständigkeit unterstützen.

Mittlerweile gebe ich auch immer mehr von meinem Vertrieb in die Hände meines Teams. Tom macht eine super gute Arbeit im Vertrieb, Eva übernimmt meinen LinkedIn Auftritt, was mir Reichweite und Bekanntheit verschafften, ich fing an wieder auf Social Media aktiv zu sein und strukturierte das gesamte Agenturbusiness, sowie alle Produkt- und Beratungsangebote um mich als Person. Eine Vermarktung als Personal Brand quasi. 

Darüber hinaus gründete ich mit Sarah die Template Schmiede, bei der wir digitale Notion Templates im großen Stil an ihr Netzwerk weiterverkaufen. Gleiches mache ich mit Barlas im englischsprachigen Markt.

Durch all diese Aktionen, schaffte ich es in diesem Jahr bisher einen Umsatz von 20.000€ zu generieren, wovon 12.000€ reiner Gewinn (vor Steuern) ist. Von 0 auf, so etwas aufzubauen ist unglaublich inspirierend und ich muss wirklich sagen, dass ich ein bisschen stolz auf mich selbst bin, dass ich das in dieser dann doch recht kurzen Zeit geschafft habe.

Was ist jetzt mit RISEUP?

Nachdem ich finanziell wieder die Möglichkeit dazu hatte, überlegte ich, wie ich RISEUP neu denken, verändern und doch noch umsetzen könnte. Ich stellte schnell fest, dass ich ohne zusätzliche Mittel, keine Chance haben würde RISEUP erfolgreich umzusetzen.

Aus diesem Grund bewarb ich mich um das Gründerstipendium in NRW. Ein Förderprogramm für innovative Ideen, deren Gründer mit 1.000€ pro Monat über ein Jahr gefördert werden. Das Besondere an diesem Programm: Die 1.000€ dürfen und sollen auch für private Zwecke wie Miete, Lebenserhaltung und Sonstiges verwendet werden, um die Zeit zu haben, sich auf die Realisierung seiner Idee zu konzentrieren.

Das erste Mal bewarb ich mich im Januar für das Gründerstipendium. Leider wurde ich bei diesem Mal wegen unpassendem Ideenpapier abgelehnt. Allerdings gab mir das Komitee eine zweite Chance. Dieses Mal veränderte ich die Idee von RISEUP. Der Fokus lag nun nicht mehr auf der Veränderung des Bildungssystems, sondern auf der Idee, neue Fachkräfte für die Wirtschaft zu generieren. Große Firmen würden durch ein geringes Abo für RISEUP zahlen. Die User könnten sich kostenlos weiterbilden und sich Skills aneignen, die die Firmen anschließend für sich einsetzen könnten.

Mit diesem (hier sehr grob erklärten) Konzept, wurde ich für das Gründerstipendium empfohlen und bekam ab Mai 2023 1.000€ im Monat auf mein Konto überwiesen. Von diesem Geld bezahlte ich einen Teil meiner Miete (den anderen zahlen dankenswerter Weise bis heute immer noch meine Eltern), Lebensmittel, Zugtickets zu Startup Events, Software, Hardware Equipment und vieles mehr, um mit RISEUP fortfahren zu können.

Und ja, RISEUP wurde weiterentwickelt. Jedoch in eine Richtung, die ich niemals vorhersehen hätte können.

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Das ist seit Mai passiert.

Bevor ich mit RISEUP fortfahren konnte, musste ich erst einmal aufarbeiten, was genau meine Fehler in der Vergangenheit waren. Anschließend fing ich an, mir konkret zu überlegen, wie ich mit RISEUP Geld verdienen könnte, ohne erst riesige Investitionen zu tätigen, die ich mir nicht leisten konnte und auch jetzt nicht leisten kann.

Also erarbeitete ich ein Konzept für einen Testlauf. Die Idee kam mir, als ich eine Statistik über Gründungen in Deutschland gesehen habe. Kurz zusammengefasst: 9 von 10 Millionäre in den USA sind Gründer. 9 von 10 Gründer in Deutschland sind Erben. Das kann nicht so weitergehen. Das muss sich ändern. Und RISEUP ist eine sehr gute Möglichkeit, um genau das zu tun.

Der Testlauf für RISEUP sollte eine Weiterbildungsmöglichkeit für Gründer sein. Enthalten wären Videos, eine persönlicher Begleitung, Übungen und alles weitere sein, was ein Gründer für eine erfolgreiche Gründung braucht. Doch auch so ein Kurs erstellt sich nicht von selbst. Erstmal musste ich herausfinden, was Gründer für konkrete Probleme bei ihrer Gründung haben.

Dazu sprach ich mit vielen Gründern, konnte viel aus der persönlichen Erfahrung mitbringen und war sogar in der Lage mehrere Gründer zu finden, die ich als Berater unterstützen durfte. Durch diese Beratungsleistung konnte ich das erste Geld für RISEUP einnehmen und endlich die ersten Umsätze für RISEUP geltend machen. Ein großer Erfolg nach so langer Zeit des Stillstands.

Mittlerweile habe ich ein komplettes Kurskonzept erstellen. Dabei ist mir aufgefallen, wie komplex es ist, einen Kurs zu erstellen, der Gründern wirklich bei ihren Herausforderungen hilft. Eine Erfahrung, die mir in Zukunft bei RISEUP auch extrem von Nutzen sein wird, wenn wir Videos und Kurse für andere Jobs und Tätigkeiten erstellen wollen.

Außerdem erarbeitete ich den Plan für die Entwicklung des Prototypen für RISEUP. Dieser wird, um Kosten zu sparen, nicht selbst entwickelt, sondern über Kajabi, einem Online Kurs Plattform Anbieter, bereitgestellt werden. Dadurch können wir das Nutzerverhalten in Bezug auf die Verwendung einer App und Plattform testen, daraus lernen und anschließend die Learnings direkt in die Entwicklung einer eigenen App stecken.

Die Gründungsbegleitung (oder auch Gründer Academy) dient somit zum einen als erste Einnahmequelle für RISEUP sowie als Testprogramm für die Entwicklung einer eigenen App und die Bereitstellung von Videos zur digitalen Weiterbildung. Außerdem befeuert diese Form des Fortschritts auch meine Agentur durch Folgeaufträge, die von meinem Team abgearbeitet werden können und zusätzlich Gelder einbringen, die in Zukunft für Investitionen in RISEUP genutzt werden können.

So geht es weiter…

Ich habe einen klaren und realistischen Plan, den ich hier transparent mit euch teilen möchte, damit ihr mich zum einen daran messen könnt und zum anderen meine Gedanken, Handlungen und Überlegungen versteht.

Gewinnung von 20 Gründern für die Gründer Academy

Dadurch ist es mir möglich, die Bedürfnisse der Gründer wirklich zu verstehen und gleichzeitig im Gespräch die Grundlagen der Plattform, der Inhalte und Übungen so zu legen, dass sie den Gründern bei ihrem Erfolg wirklich helfen. Außerdem nehmen wir so Gelder ein, die wir in die Entwicklung der Plattform sowie in die Vermarktung stecken können.

Bis Ende Q1 2024

Entwicklung der Plattform

Über Kajabi wird der Content, die Übungen sowie eine Community zum Austausch (Grundfunktionen von RISEUP) zur Verfügung gestellt. Durch Analyse-Tools, können wir herausfinden, welche Funktionen den Gründern wichtig ist und welche nicht. Kajabi kostet ca. 150€ pro Monat und ist damit deutlich günstiger als die Erstellung eines eigenen Prototypen. 

Bis Ende Q2 2024

Skalierung der Plattform auf 100 aktive Gründer

Durch höhere Investitionen ins Marketing sollen über 100 Gründer akquiriert werden, die die Plattform aktiv nutzen. Wenn wir das geschafft haben, werden wir genug monatliches Einkommen aufgebaut haben, um die weiteren Schritte hin zu einer eigenen Plattform gehen zu können.  

Bis Ende Q1 2025

Erarbeitung von weiteren Weiterbildungskonzepten

RISEUP soll nicht nur Gründer unterstützen. Wir wollen Menschen helfen im digitalen Bereich Fuß zu fassen und wichtige Fähigkeiten für ihr Berufsleben zu erwerben. Mit der Erfahrung aus über 100 erfolgreich weitergebildeten Gründern, können wir uns dann an das nächste Thema wagen. Das möchte ich allerdings jetzt noch nicht festlegen, da sich bis dahin voraussichtlich noch vieles am Markt verändern wird. 

Bis Ende Q3 2025

Entwicklung einer eigenen Plattform

Nachdem wir mehrere Weiterbildungskonzepte erfolgreich auf den Markt gebracht und zu fairen Preisen an unsere Kunden verkauft haben, wollen wir das eingenommene Geld nutzen, um unsere eigene Plattform zu bauen. Diese wird die Learn Journey und alle weiteren für RISEUP angekündigten Features beinhalten. Durch die neue Plattform wird RISEUP zum perfekten, digitalen Bildungsangebot für eine spitze und damit erreichbare Zielgruppe.

Bis Ende 2025

Skalierung der Plattform durch kostenlose Angebote

Um mehr Nutzer für die Plattform zu begeistern und zu gewinnen, werden wir kostenlose Inhalte durch Content Creator erstellen lassen. Diese Inhalte werden dann mit Werbepartnern finanziert, die wir aufgrund des bereits bestehenden Kundenstamms deutlich besser von unserem Vorhaben überzeugen können. Von diesem Punkt an, beginnt die angekündigte Social Education.

Bis Ende 2026

Es wird sicher zu vielen kleinen Änderungen der Strategie, des Plans und allgemein von RISEUP kommen. So wie in der Vergangenheit auch. Jedoch stellt dieser Plan das erste Mal eine realistische Vorgehensweise für die Umsetzung der Plattform dar, ohne von Investitionen abhängig zu sein. Sollten wir Investoren für unsere Idee finden bzw. an Bord holen wollen, könnte sich der Zeitplan beschleunigen. Allerdings ist das aktuell nicht der Plan.

RISEUP hat sich verändert?

Es ist nicht mehr der Traum vom perfekten Bildungssystem. Vielmehr ist es zu einem Businessmodell geworden, dessen Umsetzung tatsächlich realistisch ist. Sowohl finanziell als auch technisch.

Das RISEUP, was ich mir im Mai 2022 ausgedacht habe, war eine Vision. Eine verrückte Vorstellung, die irgendwann mal sein könnte. Es war nie als schnell umsetzbare und konkrete Idee gedacht. Das hätte ich damals besser kommunizieren müssen.

Es hat sich gezeigt, dass je mehr Erfahrung ich unternehmerisch gesammelt habe desto weniger träume ich von großen unmöglichen Ideen. Vielmehr suche ich mir ein Problem und überlege, wie ich es lösen kann. Dann versuche ich die Lösung möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen. Und selbstverständlich denke ich ernsthaft und nicht träumerisch darüber nach, ob sich ein Geschäftsmodell finanziell rechnet, ob meine Firma damit Gewinn oder Verlust machen wird und ob sich das Risiko, was jedes Business und jede neue Idee mitbringt, sich für mich und meine Firma lohnt.

Zusammengefasst kann ich also sagen, dass mich die Erfahrung der letzten zwei Jahre auf genau diesen Moment vorbereitet hat. Wahrscheinlich musste ich einmal fast pleite gehen, um zu verstehen, dass man mit Träumen nicht weiter kommt. Durch Träumer entstehen keine profitablen Businessmodelle. Vielmehr entsteht eine Hypeblase, die im schlimmsten Fall auch noch Millionen oder gar Milliarden an Investitionen anziehen, um dann zu platzen und Milliarden von Euros oder Dollar unter sich zu begraben. 

Vielleicht bin ich in der Hinsicht doch nicht so risikobereit, wie ich dachte. Ich will kein Geld von Investoren ausgeben, in der Hoffnung, dass meine Idee funktioniert. Ich gehe lieber den langen und ja, auch anstrengenderen Weg. 

Denn wie einer meiner größten Vorbilder neulich sagte: “Sobald du Investoren mit in dein Business reinholst, arbeitest du nicht mehr für deine Kunden, sondern nur noch für den Wert deiner eigenen Firma, in der Hoffnung sie gewinnbringend zu verkaufen.”

Ich will meine Firma nicht verkaufen. Ich will sie ausbauen, mit ihr reich werden und nicht durch ihren Verkauf. Und wenn mich jemand dafür kritisieren möchte, dann gerne. Aber es ist mein Weg. Und ich möchte ihn so gehen, wie ich das für richtig halte.

Abschließend möchte ich aber all jene willkommen heißen, die mit mir den Weg der nächsten Jahren gehen wollen. Die gemeinsam mit mir an der Gründer Academy, RISEUP oder anderen Ideen arbeiten wollen. Schreibt mir gerne auf Instagram, teilt eure Ideen mit mir und gebt mir immer gerne auch konstruktive Kritik. 

Ich freue mich die nächsten Jahre und auf die Chance mich zu beweisen. Dieser Beitrag war eine Ankündigung, eine Entschuldigung, ein Plan, ein Neustart und gleichzeitig waren es einfach nur Gedanken und Geschichten, die ich mich euch teilen wollte. Geschichten eines Gründers, der nicht den geraden einfachen Weg, sondern den komplizierten und verschlungenen Weg gegangen ist und genau das weiter tun wird.   

Wenn du mir Feedback geben möchtest, schreib mir einfach auf Instagram.